Nach fast drei Monaten ist es nun soweit, unsere sechs argentinischen Austauschschüler müssen sich nun wieder verabschieden und fliegen am Freitag, 23. März zurück nach Buenos Aires.

Es war sicherlich eine aufregende, spannende, lustige, aber auch lehrreiche Zeit für die jungen Argentinier, die hier in den Familien ihrer Austauschschüler aus mehreren Klassen des BG 16 gewohnt haben. Sie haben 20 Stunden pro Woche den Unterricht besucht und den Schulalltag in Deutschland erlebt, der sich von dem in Argentinien unterscheidet. Die Schüler erzählten, dass es im Unterricht zumeist leiser zuginge als in der eigenen Schule und dass die Tage anders strukturiert seien. Zusätzlich zum Unterricht erhielten die Schüler Beobachtungsaufträge von Frau Wagner, zu denen sie die Stadt Neumünster ein bisschen genauer erkunden und mit ihrer eigenen Stadt Hurlingham vergleichen sollten. Die Präsentation zu dieser Aufgabe war sehr interessant und ein Spanischkurs des BG 15 hatte die Gelegenheit, den Berichten zu lauschen. So empfanden die argentinischen Schüler die Stadt Neumünster als saluber und auch schön, was die deutschen Schüler doch etwas überraschte. Insgesamt erwähnten die Gastschüler immer wieder die Sauberkeit und die Organisation im öffentlichen Leben.

Während der vergangenen drei Wochen machten die Austauschschüler eine Rundreise durch Europa, bei der sie mehr Städte und Länder besuchten, als wir vielleicht selbst schon bereist haben. Es war eine tolle und aufregende, aber auch sehr anstrengende Reise. Die Highlights der Schüler sind da ganz unterschiedlich: Für Julieta war Paris die schönste Stadt, vor allem die Besichtigung des Eiffelturms bei Nacht sei sehr beeindruckend gewesen. Milagros und Micaela waren von Barcelona beeindruckt, wahrscheinlich auch, weil es dort schon deutlich wärmer war als hier bei uns. Die drei Jungs Sebastián, Martín und Ramiro fanden London am besten, auch wenn es die teuerste Stadt ihrer Reise war. In Paris haben sie an einem Tag leider einen Kinder-Fahrschein für die Métro gekauft, wurden erwischt und mussten je 35 € Strafe zahlen. Das hat sie sehr geärgert, aber Martín sagte, dass er nun deutlich besser aufpassen würde, was auf dem Fahrkartenautomaten stehe. ;-)

Mit vielen schönen Erinnerungen und ganz vielen unterschiedlichen Eindrücken, die sicherlich noch alle in Ruhe verarbeitet werden müssen, kehren unsere sechs Austauschschüler nun nach Argentinien zurück und freuen sich schon auf den Gegenbesuch der deutschen Schüler, die sich Ende Juni auf den Weg nach Argentinien machen werden.

Vielen Dank an die Gastfamilien für die herzliche Aufnahme und an die Kollegen, bei denen die Schüler am Unterricht teilnehmen durften.

Im Rahmen eines Schüleraustausches sind seit Beginn des Jahres erstmalig sechs Schüler aus Hurlingham, einem Vorort von Buenos Aires, Argentinien, zu Gast an der Theodor-Litt-Schule. Unsere Besucher kommen vom Instituto Cultural Roca, einer deutschen Schule in Hurlingham. Die Austauschschüler werden in den nächsten drei Monaten mindestens 20 Stunden pro Woche den Unterricht im 12. Jahrgang unseres Beruflichen Gymnasiums bereichern und in Gastfamilien unserer Schülerinnen und Schüler leben. Darüber hinaus sind zahlreiche gemeinsame Aktivitäten, wie eine Stadtführung durch Lübeck und der Besuch eines Bundesligaspiels beim HSV, geplant.

Die Spanischlehrerin Frau Wagner erhofft sich durch den Schüleraustausch eine Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler und die Erweiterung der Sprachkenntnisse durch die Interaktion mit Muttersprachlern. Ziel sei es außerdem die Kultur eines anderen Landes kennenzulernen. Schließlich fahren auch unsere Schülerinnen und Schüler kurz vor Beginn der Sommerferien nach Argentinien, um die Schule zu besuchen und bei den Familien der Austauschschüler zu leben. Der interkulturelle Austausch wird durch den Besuch der berühmten Wasserfälle von Iguazú und den möglichen Reisen in die Andenregion und nach Patagonien ergänzt.

Die Theodor-Litt-Schule ergänzt mit dem Angebot eines Schüleraustausches die ohnehin vielfältigen Möglichkeiten am Beruflichen Gymnasium, unterschiedliche Sprachen kennenzulernen und bestehende Sprachkenntnisse zu erweitern.

Weitere Fakten zum Schüleraustausch:

• Das Instituto Cultural Roca ist eine deutsche Schule der zweiten Kategorie. Das bedeutet, dass Deutsch als Unterrichtsfach mit der Einschulung unterrichtet wird, aber nicht alle Fächer auf Deutsch unterrichtet werden.
• Der Schüleraustausch besteht schon seit vielen Jahren mit dem RBZ Wirtschaft in Kiel und dem BBZ in Plön.
• Ende März machen die argentinischen Austauschschüler eine selbstorganisierte, dreiwöchige Europareise.