Vom 18.11. - 24.11.2018 entsendete die Theodor-Litt-Schule vier Ihrer Lehrerinnen und Lehrer auf eine Fortbildungsreise nach Finnland. Wir waren ein Team aus drei Kolleginnen und einem Kollegen, die in Hamburg auf weitere 16 KollegInnen aus anderen Schulen und Ländern trafen. Die Reise ins nördliche Oulainen ermöglichte uns vor allem Einblicke in das finnische Berufsschulsystem, aber auch in die finnische Kultur. Sehr beeindruckend war, welchen hohen Stellenwert die (berufliche) Bildung in dem Land hat.
Dies ließ sich daran gut erkennen, dass den Schulen offenbar finanzielle Möglichkeiten bereitstehen, die eine beeindruckende Ausstattung auch kleinerer Bildungszweige zulassen. Beispielsweise war der Eingangsbereich einer Schule mit diversen Apple Computern bestückt, die den Schülerinnen und Schülern frei zur Verfügung standen. Ebenso bot jede Schule Freizeitgestaltung in Form von Billardtischen, Airhockeytischen oder auch Tischtennisplatten zur freien Verfügung für die Schülerschaft an. Auch eine schuleigene Kantine an jedem Standort gehörte dazu. Die berufliche Schule für Land- und Forstwirtschaft hat die Möglichkeit, ihre Schülerinnen und Schüler an einem Simulator für Fällgreifer trainieren zu lassen. Durch eine 3D Brille hat der Schüler/ die Schülerin den Eindruck, sich im Wald zu befinden und kann so praxisnahe Erfahrungen sammeln ohne Technik oder Umwelt zu gefährden.
Ein weiterer beeindruckender Besuch galt der landwirtschaftlichen Schule. Diese besitzt einen eigenen Kuhstall mit ca. 50 Kühen, die von einem Melkroboter gemolken werden. Der überwiegende Teil der im Kuhstall anfallenden Arbeiten ist automatisiert. Die Schülerinnen und Schüler lernen dort vor allem die Technik zu bedienen, aber auch auf das Wohl der Tiere zu achten. Von der Ausbildung der Tourismus-Schüler durften wir als Austausch-Lehrkräfte profitieren, als die Schüler für uns ein Outdoor-Event organisierten, bei dem wir bei winterlichen Temperaturen typisch finnische Spiele spielten und uns im Anschluss bei finnischem Flammlachs und Tee in einer Holzhütte aufwärmten.
Eine weitere Besonderheit, die an allen beruflichen Schulen, die wir besucht haben, hervorstach, war, dass die Schulen als Marktteilnehmer agieren. Zum Beispiel können Anwohner ihre PKW in die schuleigene KFZ-Werkstatt bringen und sie dort gegen ein Entgelt reparieren lassen.
Zurück an der TLS bleiben uns viele wertvolle Erinnerungen an den kollegialen Austausch mit deutschen und finnischen KollegInnen, das finnische Schulsystem, eine herausragende Gastfreund-schaft der finnischen KollegInnen und Impressionen, die unseren eigen Alltag prägen werden.