Am 17.06.2019 durfte die BIK18b der Theodor-Litt-Schule im Rahmen eines Kunstkurses, den die Schulsozialpädagogin Marion Brandt in diesem Halbjahr durchführte, gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Nihat Anil auf eine Studienfahrt in das Nolde-Museum nach Seebüll fahren.
In guter Kooperation mit den Kunstlehrerinnen der Klaus-Groth-Schule gegenüber unserer TLS war es möglich, eine gemeinsame Fahrt und somit ein Integrationsprojekt zugleich zu unternehmen. So startete der georderte Bus pünktlich um 8:15 Uhr zur 2 stündigen Fahrt in den Norden nahe der dänischen Grenze. Allein der sonnige Tag und der Blick in die Weite des Marschlandes mit all den Kühen und Schafen verdiente schon die Aufmerksamkeit der knapp 40 Schülern und Schülerinnen. Bei Ankunft im Museum erwarteten uns auch schon zwei Museumspädagoginnen, und luden zu einer Führung in 2 Gruppen durch die Ausstellung zu Emil Noldes Werken, zu seinem Wohnhaus und Atelier.
In der Ausstellung wurde anhand der farbstarken Bilder sein Leben und Werken dokumentiert und der biografische Weg in mehreren Details vertieft. So erfuhren wir, dass er Sohn einer Bauersfamilie war und man früh erkannte, dass er nicht in der Lage sein wird, den Hof zu übernehmen. Er träumte und konnte seine Fantasie nicht zügeln. Über den Weg einer Schreinerlehre fand er seinen Weg zur Kunst, hat nie studiert, aber Akademien besucht. Er besuchte mehrere Länder, war auf den Spuren von Van Gogh, Monet und weiteren Künstlern des Impressionismus.
Es dauerte bis zu seinem 40. Lebensjahr, dass er SEINEN Stil gefunden hat und gleichzeitig auch sich in Seebüll niederließ, gemeinsam mit seiner Frau Ada. Hier arbeitete er bis zu seinem Tod 1956. Die Museumspädagogin ging auch auf die Zeiten des 3. Reiches ein und erklärte, dass Nolde gerne Staatskünstler sein wollte. Jedoch fand Hitler seine Bilder unpassend und er durfte nur sehr eingeschränkt arbeiten mit wenig Mitteln für Materialien. Das Motiv, sich nie von der Zeitgeschichte distanziert zu haben, bleibt interpretierbar und dürfte auf viele Vorwürfe, die jüngst in der Presse zu finden waren, niemals eine klare Antwort erfahren.
Nach der Ausstellung ging es weiter zur Besichtigung des Gartens, der wunderschön angelegt ist mit aller Pracht der Sommerblumen. Hier wären wir gerne noch länger geblieben. Mit einem letzten Blick auf sein Grab, das sich am Ende des Gartens in einer Gruft befindet, ging es weiter, ein Nachbargebäude aufzusuchen, in dem alles vorbereitet war, um über eine Stunde sich mit dem Malen des Künstlers Emil Nolde auch praktisch ausprobieren zu dürfen. Mit Aquarellfarben und schwarzer Tinte entstanden tolle Blumenwerke und es ist wortwörtlich zu nehmen, dass jedes Bild wunderschön wurde. Das erstaunte alle, dass eine Maltechnik mit Wasser und fließenden Farben ein Bild zur Erinnerung wurde. Die Bilder trockneten in Wind und Sonne sehr schnell und durfte natürlich mit nach Hause genommen werden. Ein besseres Souvenir konnte auch nicht im anschließenden Besuch des Shops und Cafe`s gefunden werden. Wir sagen DANKE nach Seebüll und blicken auf einen gelungenen und unvergesslichen Tag zurück.